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Warum züchten? 

Wenn ich die Ahnentafeln hervorragender Hunde auf ausländischen und lokalen Ausstellungen betrachte, muss ich oft daran denken, wie viel Zeit und Bemühen für ein erfolgreiches Zuchtprogramm aufgewendet wird. Hier in Malta war und ist immer die Jagdtauglichkeit des Kelb tal-Fenek dasjenige Kriterium, an dem sich die Züchter orientieren, um ihre Zuchtziele zu überprüfen. Im Gegensatz dazu versuchen kompetente Züchter ausserhalb Maltas, die Stärken und Schwächen ihrer Nachzucht auf der Basis eines vier-Generationen-Stammbaumes einzuschätzen und sie ziehen jedes Individuum innerhalb der Ahnenreihe ihrer potenziellen Zuchtpartner sorgfältig in Betracht.

1. Die ethische Seite

Das Ziel jedes Zuchtprogrammes sollte der Schutz und die Bewahrung der Rasse sein. Züchter haben eine ethische Verantwortung dafür, alles zu tun, damit ihre künftige Nachzucht frei von physischen und charakterlichen Defekten ist. Er oder sie muss so konsequent sein, Hunde aus seinem Programm auszuschliessen, die nachteilige Einflüsse vererben könnten.

Ein verantwortungsbewusster Kelb tal-Fenek-Züchter sollte an der Erhaltung der Rasse orientiert sein und er oder sie sollte gut informiert sein über die Zucht, Nahrung, Gesundheit, Pflege, frühzeitige Verhaltensprägung und über die ethischen Aspekte des Züchtens.  

Verbreitete Zuchtmethoden 

Züchter versuchen ihre Ziele mit einer der folgenden Zuchtmethoden zu erreichen:  

  • Auszucht,

  • Linienzucht,

  • Inzucht,

  • Inzestzucht,

  • Zwischenzucht

Auszucht (outbreeding) ist eine Verbindung von Hunden, die nicht miteinander verwandt sind. Dies ist die natürliche Vermehrungsmethode wildlebender Caniden, da jedes männliche Tier aus seinem Rudel verstossen wird, wenn es die Geschlechtsreife erlangt. 

Linienzucht (linebreeding) ist die Verbindung von weiter verwandten Tieren (z.B. Vetter/Kusinen). In diesem Fall werden Hunde gewählt, um bestimmte Eigenschaften zu vererben oder einen bestimmten Typ zu erhalten.  

Inzucht (inbreeding) ist die Paarung verwandter Hunde. Dies bedeutet, dass mindestens ein Vorfahr in der Ahnenreihe sowohl des Vaters als auch der Mutter vorhanden ist. Inzucht ist die Verbindung zwischen Verwandten zweiten bis vierten Grades in gerader oder seitlicher Linie innerhalb der ersten vier Generationen, d.h. beispielsweise Onkel mit Nichte, Neffe mit Tante, Cousin mit Cousine, Großeltern mit Enkeln. Mehr oder weniger ist diese Zuchtmethode in sehr vielen Rassen zu finden, nicht jedoch beim Kelb tal-Fenek.  

Inzestzucht (incest breeding) ist möglicherweise weniger bekannt, doch bedauerlicherweise wird diese Methode recht häufig von ausländischen Kelb tal-Fenek-Züchtern angewandt. Es ist dies die Verbindung zwischen Eltern und Kindern bzw. zwischen Bruder und Schwester, d.h. zwischen Verwandten ersten Grades. Inzestzucht und fortgesetzte Linienzucht sind sehr riskant, da sie die Gefahr erblicher Erkrankungen massiv steigern. Aus diesem Grunde geben viele nationale Hundezuchtverbände nur in Ausnahmefälle die Genehmigung für eine Inzestverpaarung.  

Zwischenzucht (intermediate breeding) ist die einmalige Einführung von Fremdblut in eine Linie, die durch Inzucht etabliert wurde.  

Wie wird der Kelb tal-Fenek in Malta gezüchtet? 

Wie allgemein bekannt, ist der Kelb tal-Fenek eine recht alte Rasse. Auf den Maltesischen Inseln ist seit vielen Jahrhunderten zu finden. Der Kelb tal-Fenek wird auf Malta ausschliesslich für die Kaninchenjagd gezüchtet. Daher ist es der Jagdtrieb, um dessen Erhaltung und Förderung sich die maltesischen Jäger und Bauern immer bemüht haben. Selbstverständlich war dabei niemals das Erscheinungsbild der Hunde von ausschlaggebender Wichtigkeit, sondern vielmehr die Leistungsfähigkeit und die Jagdeigenschaften. Hinzu kommt, dass nur die Welpen mit den besten Jagdleistungen behalten wurden: Alles in allem ist das Resultat eine Rasse mit sehr stark ausgeprägtem Jagdinstinkt.  

Der Kelb tal-Fenek wird in Malta nicht als Haushund betrachtet, sondern als eines von vielen Nutztieren, dessen Zweck darin liegt, durch seine jagdlichen Fähigkeiten Fleisch auf den Tisch zu bringen. In der Vergangenheit hatten unsere maltesischen Vorväter natürlich keine Möglichkeit, ihre Hunde im Falle einer Krankheit zum Tierarzt zu bringen; daher musste ein kranker Hund entweder durch seine eigene Stärke überleben oder er fiel der Infektion oder Krankheit zum Opfer - Survival of the Fittest! Auf lange Sicht hat diese archaische Methode, in Verbindung mit dem einfachen maltesischen Zuchtsystem, der Rasse eine sehr gesunde Basis mit tiefverwurzeltem Jagdinstinkt verschafft.  

Wie wird der Kelb tal-Fenek ausserhalb Maltas gezüchtet? 

Um das Konzept der Zucht ausserhalb des Ursprungslandes zu verstehen, muss man sich mit der kurzen Geschichte der Rasse ausserhalb ihrer Heimat beschäftigen, die mit der Ausfuhr der ersten Exemplare nach Grossbritannien und der Verbreitung ihrer Nachzucht in verschiedenen Länder der Welt begann. In den sechziger Jahren wurden etwa sechs Hunde ins Vereinigte Königreich ausgeführt. In den Folgejahren wurden diese Hunde und ihre Nachkommenschaft konsequent untereinander gekreuzt. Mit Hilfe des mythischen Namens “Pharaoh Hound” wurde die Rasse mit relativer Leichtigkeit weiterverbreitet. Der Mythos war werbewirksames Mittel, um die Welpen mit gutem Gewinn zu verkaufen. Es sollte so erscheinen, als ob der Hund des alten Ägypten wieder entdeckt worden wäre.  

Während dieser knapp 40 Jahre der Existenz des Kelb tal-Fenek in Europa und Amerika wurden schätzungsweise nicht mehr als 20 oder 30 Hunde aus Malta exportiert. Heute dürfte der weltweite Bestand ausserhalb Maltas die Zahl von 4000 Hunden keinesfalls übersteigen. Diese Hunde sind alle das Resultat der Zucht mit den maximal 30 exportierten Hunden. Offenkundig haben Inzucht und Inzestzucht in einem starken Maße stattgefunden. Diese Zuchttechniken fördern die positiven Seiten, aber auch die Defekte einer Zuchtlinie sehr schnell zu Tage. Wenn Defekte in einem Zuchtprogramm existieren, sind diese üblicherweise drei oder mehr Generationen deutlich erkennbar.  

Häufig wird angenommen, dass Inzucht hochnervöse, ängstliche oder aggressive Hunde hervorbringt. Dies ist so nicht korrekt. Das Wesen eines Hundes wird von der genetischen Beschaffenheit der Elterntiere sowie von der Prägung des Welpen bestimmt; der Umstand, dass eine Linie eng gezüchtet wurde, wird die Disposition der Nachkommenschaft nicht verändern. Ein Züchter, der wesensschwache Hunde verwendet, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit Probleme mit seiner Zuchtlinie bekommen. Demgegenüber wird ein Züchter, der wesensstarke Hunde verwendet, auch Nachkommen mit sicherem Charakter in seiner Zucht haben, selbst wenn er eng züchtet. Dennoch ist es richtig, dass diese Zuchttechniken verheerende Auswirkungen im Bezug auf die Gesundheit der Nachkommenschaft haben. Glücklicherweise ist der Kelb tal-Fenek bis heute eine der gesündesten Hunderassen, die wir kennen. Aber wie lange noch? Den Umstand, dass der Kelb tal-Fenek bis heute so gesund ist, kann ich nur der Methode zuschreiben, mit der die Rasse seit unzähligen Generationen in Malta gezüchtet wird.  

Einige Züchter sind sehr besorgt darum, die Gesundheit der Rasse auch in der Zukunft zu erhalten. Dies ist ihnen hoch anzurechnen. Diese Züchter scheuen keine Entfernung, um nach nicht verwandten, von Grund auf gesunden Zuchtpartnern aus genetisch einwandfreien Linien zu suchen. Doch der Fakt, dass praktisch alle Klieb tal-Fenek in Europa (ausserhalb Maltas) und in Nordamerika auf die eine oder andere Weise miteinander verwandt sind, sorgt dafür, dass Inzucht weiterhin stattfinden wird.  

Unser Weg in die Zukunft 

Kontrollierte Linienzucht wird bei den meisten Hunderassen als die beste Methode betrachtet, um erwünschte Charakteristika zu festigen. Im Falle des Kelb tal-Fenek ist es allerdings so, dass enges Züchten über mehr als vier Generationen zu einer Stagnation führt, die es sehr schwierig macht, weitere Verbesserungen in einer Linie zu erzielen, da bereits ein hoher Grad von Uniformität der Linie erreicht wurde. Daher ist es eine Notwendigkeit, eine Auszucht vorzunehmen und einen Zuchthund aus einer nicht verwandten Blutlinie zu wählen, damit der durch die Engzucht verarmte Genpool wieder erweitert wird. Die Auszucht trägt auch dazu bei, den Grad der gesundheitlichen Qualitäten zu verbessern. Die einzige Alternative besteht letztlich darin, zu den Wurzeln zurückzugehren. Malta hat immer noch den größten Genpool der Rasse Kelb tal-Fenek. Die Einführung neuen Blutes aus Malta kann nur zum Vorteil der Rasse sein.  

Ein abschliessender Gedanke 

Man sollte immer daran denken, dass es das Ziel jedes Zuchtprogrammes sein muss, die Rasse zu schützen und sie zu bewahren. Wenn Sie einen Welpen aus einer bestimmten Zucht auswählen, fragen Sie den Züchter, wie er die Stärken und Schwächen sowohl des Vaters als auch der Mutter beurteilt. Ein kompetenter Züchter kennt die Werte und Defekte seiner Zuchthunde und wird bestrebt sein, die Ergebnisse seiner Zucht durch sorgfältige Auswahl zu verbessern.  

2. Die praktische Seite

Es ist schon viel darüber geschrieben worden, wie man einen Wurf züchtet und aufzieht. Dieser Artikel soll einen kleinen Einblick in diese Thematik geben und nimmt nicht für sich in Anspruch, abschliessende Informationen über dieses umfangreiche Thema zu geben.

Zucht und Aufzucht eines Wurfes

Ich werde versuchen, eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Fakten zu geben. Wann immer Sie Zweifel über das Wohlergehen Ihrer Hündin oder der Welpen haben, bitte ich Sie, den Rat ihres Tierarztes in Anspruch zu nehmen. Meine Hinweise beruhen einzig auf persönlicher Erfahrung.  

Züchten und platzieren... 

Die Entscheidung, mit seiner Hündin zu züchten, darf niemals leichtfertig getroffen werden. Es bedeutet eine Menge Ausgaben, harte Arbeit und sorgfältige Planung. Wegen der relativ kleinen Zahl echter Kelb tal-Fenek-Enthusiasten möchte ich allen potenziellen Züchtern raten, ihre Hündin NICHT belegen zu lassen, bevor nicht eine ausreichende Zahl von zuverlässigen Interessenten vorhanden ist. Noch wichtiger ist es, wirklich gute Plätze für die Welpen zu finden. Der Züchter ist dafür verantwortlich, das bestmögliche Zuhause für jeden einzelnen Welpen zu finden – ihr Wohlergehen sollte über allem anderen stehen.  

Die Trächtigkeit 

Die Tragezeit bei Hunden beträgt 58 bis 65 Tage, im Durchschnitt 63 Tage. Dabei sollte man am Tage des ersten Deckaktes zu zählen anfangen, da man nicht sicher sein kann, bei welcher Wiederholung die Hündin wirklich aufnimmt. Wenn die Dauer der Trächtigkeit die normale Zeitspanne über- oder unterschreitet, sollte man nicht zögern, den Tierarzt zu Rate zu ziehen. Um sich darüber zu vergewissern, ob die Hündin trächtig ist, kann man ab dem 28. bis 35. Tage eine Ultraschallunterschung vornehmen lassen – der spätere Zeitpunkt ist zuverlässiger. Dies hilft, die Situation zu klären und kann Anhaltspunkte für die Größe des Wurfes liefern. Die Hündin nimmt während der Trächtigkeit an Gewicht zu, insbesondere während der letzten drei Trächtigkeitswochen. In dieser Zeit benötigt sie eine steigende Menge angemessenen und proteinhaltigen Futters.  

Die Ernährung 

Sorgfältiges Vorgehen ist bei der Ernährung erforderlich. Wenn man das Futter selber zusammenstellt, muss man entweder exzellente Kenntnisse über die Ernährung von Hunden besitzen, oder nach Gefühl vorgehen. Ich rate nicht zu diesem Vorgehen. Heute gibt es die Möglichkeit, Fertigfutter unterschiedlichster Marken zu erwerben, das speziell für diesen Zweck hergestellt wird. Es wurde von Wissenschaftlern entwickelt, so dass man sich in aller Regel darauf verlassen kann, dass alles enthalten ist, was Hündin UND Welpen benötigen. Die Mutterhündin erhält Spezialfutter während der Trächtigkeit, während der Säugeperiode und auch noch ein paar Wochen danach, damit sie ihr normales Gewicht wiedererlangt. Die Welpen erhalten eingeweichtes Spezialfutter als erste Fremdnahrung beginnend um den 15. bis 20. Tag. Ich verwende üblicherweise einen Welpenmilchersatz um das Futter einzuweichen, um es für die Welpen attraktiv zu machen. Ein paar Wochen später können die Welpen das Futter auch trocken erhalten, und sie werden beginnen, mehr Wasser zu trinken.  

Die Wurfkiste 

Die Wurfkiste sollte rechtzeitig bereitstehen. Ungefähr 1.5 m² Fläche, mit etwa 30 cm hohen Seitenwänden, dies sollte für einen durchschnittlichen Kelb tal-Fenek richtig sein. Es ist wichtig, ein Bord von ca. 6 - 10 cm Tiefe in einer Höhe von etwa 10 cm an der gesamten Innenseite der Wurfkiste anzubringen. Dies verhindert, dass ein Welpe unbeabsichtigt von der Hündin erdrückt wird. Die Welpen können unter das Bord kriechen, wenn sich die Hündin an die Seite der Wurfkiste lehnt. Ich decke den Boden der Wurfkiste mit einer dicken Lage von Zeitungen ab und verwende keine anderen Unterlagen. Die Zeitungen werden regelmäßig ersetzt. Dies ist einfach und hygienisch. Am besten beginnt man bereits unmittelbar nach dem Decken mit dem Sammeln von Zeitungen, um einen ausreichenden Vorrat zur Hand zu haben. Nachbarn, Freunde und Familie werden sicher ebenfalls gerne ihre alten Zeitungen zur Verfügung stellen. Es ist erstaunlich, wie viele alte Zeitungen jeden Tag anfallen, denn nichts ist älter als die Zeitung von gestern. Wenn die Hündin ihren Wurf in der Wurfkiste zur Welt bringt, wird sie diese als ihr Nest betrachten und dort bleiben. 

Die Geburt 

Die Hündin wird durch steigende Unruhe anzeigen, dass die Geburt kurz bevor steht. Wenn sie mit dem Pressen beginnt, sollte bald der erste Welpe hervorkommen. Fruchtwasser kommt hervor und der Welpe folgt. Wenn nach zwei Stunden trotz der Bemühungen der Hündin kein Welpe geboren wurde, sollte tierärztliche Hilfe an Anspruch genommen werden. Man darf nicht länger warten, denn bei der Geburt können verschiedenartige Komplikationen auftreten, welche im Extremfalle z.B. einen Kaiserschnitt erforderlich machen. Hier sollte man sich voll auf den Rat seines Tierarztes verlassen. Allerdings ist der Kelb tal-Fenek eine problemlose Rasse und eine Geburt ist üblicherweise nicht mit Komplikationen verbunden. Die Welpen sind leicht gebaut, so dass sich der Geburtsvorgang für die Hündin nicht zu schwierig gestalten sollte. Trotzdem sollte man auf die Möglichkeit von Komplikationen vorbereitet sein und umgehend tierärztliche Hilfe suchen. Beim normalen Verlauf der Geburt werden die Welpen in Intervallen zur Welt gebracht, wobei sich der gesamte Wurfakt über mehrere Stunden erstreckt. Die Wurfgröße kann stark variieren – von einem bis zu zwölf Welpen! Wenn der letzte Welpe zur Welt gekommen ist, wird die Hündin entspannter sein und vielleicht hinausgehen wollen, um ihr “Geschäft” zu machen. Dies kann allerdings auch schon geschehen, bevor sie fertig ist, also Vorsicht! Um sicherzugehen, dass kein Welpe zurückgeblieben ist, sollte man die Hündin nach dem Wurf tierärztlich untersuchen lassen- ein verbliebener toter Welpe kann zum Tod der Hündin durch Blutvergiftung führen! 

Nach der Geburt  

Jeder Welpe sollte nach der Geburt sofort mit einem weichen Tuch trocken gerieben werden. Dies wird die Atmung des Welpen stimulieren, doch man sollte aufpassen, dass der Welpe keinen Schleim im Fang hat, da dieser anderenfalls in die Lunge gelangen könnte. Wenn alles problemlos verläuft, sollte die Hündin immer bei ihren Welpen bleiben. Es sollte sichergestellt sein, dass alle Welpen zum Saugen kommen, und dass Mutter und Welpen innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt vom Tierarzt begutachtet werden. Saugen nach der Geburt ist sehr wichtig, da die Welpen dann die colostrumhaltige erste Muttermilch aufnehmen, die große Mengen krankheitsverhütender Antikörper enthält. Während der ersten Lebenswochen leben die Welpen von der Muttermilch. Ab dem 15. bis 20. Tag kann man dann mit dem Zufüttern von Welpenfutter beginnen. 

Entwurmung 

Es ist wichtig, Behandlungen zur Entwurmung vorzunehmen. Die Hündin sollte bereits vor dem Deckakt sowie während der Trächtigkeit entwurmt worden sein, die Welpen erhalten die erste Wurmkur mit drei Wochen, und dann noch einmal mit sechs und neun Wochen. Bis zum sechsten Lebensmonat sollte dann alle vier Wochen eine Entwurmung erfolgen.  

Entwöhnung der Welpen 

Die Welpen werden von der Muttermilch entwöhnt, indem man sie an das Welpenfutter gewöhnt. Wenn die Welpen größer werden, wird die Hündin bald das Interesse an ihnen verlieren. Sie werden aber weiter saugen wollen, bis sie an ihre neuen Besitzer abgegeben werden. Welpen können bereits im Alter von sechs bis acht Wochen ihr neues Heim beziehen, ich lasse sie allerdings erst im Alter von ca. 12 Wochen gehen. Oft werden die neuen Besitzer für eine Woche oder länger zum Züchter kommen, so dass sich die Gewöhnung an das neue “Rudel” graduell vollzieht. Zu lange sollte sich diese Periode jedoch auch nicht hinziehen. Auch die Papiere sollten fertig sein, wenn die Welpen zu ihren neuen Besitzern kommen. Entsprechend den Regeln des jeweils zuständigen nationalen Zuchtverbandes muss der Wurf und evtl. schon der Deckakt angemeldet sein, und man sollte die Ahnentafeln bereits nach der Geburt der Welpen beantragen. Oft ist es auch erforderlich, bereits die Zuchtabsicht anzuzeigen, damit der Verband überprüfen kann, ob die räumlichen Voraussetzungen gegeben sind. Je nachdem, wie schnell der eigene Kennel Club arbeitet, kann die Ausstellung der Ahnentafeln manchmal einige Wochen dauern, und jede Verzögerung von Seiten des Züchters macht die Dinge für die künftigen Besitzer komplizierter.  

Impfungen 

Die Hündin sollte zum Zeitpunkt des Deckaktes über alle notwendigen Impfungen verfügen. Die Impfung der Welpen erfolgt erstmalig mit acht bis neun Wochen, und dann in den vom Tierarzt empfohlenen Abständen.  

Peter Gatt